Echter Hausschwamm und andere holzzerstörende Pilze

Der Begriff Holzfäule ist eine Sammelbezeichnung für die verschiedensten Arten der durch Pilze verursachten Holzschädigung an lebenden, absterbenden oder toten Bäumen. Er wird vorwiegend in der Forstwirtschaft und im Bereich des Holzschutzes im Bauwesen verwendet. Holzzerstörende Pilze kann man in zwei verschiedene Untergruppen einteilen:

Bauholzpilze:
Der Begriff Bauholzpilze ist weiter gefasst und umfasst Fäulepilze, die an Bauholz und Bauwerken vorkommen.

Hausfäulepilze:
Der Begriff der Hausfäulepilze ist enger gefasst und umfasst Fäulepilze, die an Bauholz innerhalb von Gebäuden vorkommen. Sie lösen durch ihr Wachstum einen Holzfäuleschaden aus. Grundsätzlich werden die Hausfäulepilze je nach im Holz sichtbarem Schadensbild in drei Gruppen eingeteilt:

  • Braunfäule-Erreger
  • Weißfäule-Erreger
  • Moderfäule-Erreger

Oft findet man mehrere sich überlagernde Schadensbilder. Sind zwei verschiedene holzzerstörende Pilze vorhanden spricht man von einem Doppelbefall. Einige Hausfäule-Pilze wie zum Beispiel der Kiefern-Feuerschwamm sind zudem in der Lage sowohl Lignin als auch Zellulose gleichzeitig abzubauen (Simultanfäule).

Im Rahmen von Holzfäule ist zudem des Öfteren von Bläuebefall die Rede. Bläuepilze führen nur zu einer Verfärbung des Holzes. Die physikalischen Eigenschaften (Festigkeit etc.) werden dagegen nicht beeinflusst. Derzeit sind etwa 100 verschiedene Pilzarten bekannt, die Hölzer mit ihren eigentlich braunen Hyphen grau­schwarz oder bläulich verfärben. Ursächlich sind dunkle Farbpigmente aus Melanin.

Die klassische Bestimmung von holzzerstörenden Pilzen geht von morphologischen Erkennungsmerkmalen, wie arttypisch ausgeprägten Myzelien, Myzelsträngen und Fruchtkörpern aus. Von dem Probenmaterial wird ein Präparat angefertigt, gefärbt und anschließend mikroskopisch bewertet. Wird ein Befall mit einem holzzerstörenden Pilz nachgewiesen, ist es notwendig, kompetente Fachfirmen einzuschalten und diese mit der fachgerechten Sanierung zu beauftragen, so dass geeignete Bekämpfungsmaßnahmen durch qualifiziertes Personal eingeleitet werden können. Maßgebend für die Durchführung von solchen spezifischen Sanierungen sind u.a. die DIN 68 800 Teil 4 un das WTA-Merkblatt „Der Echte Hausschwamm“.

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Braunfäule-Erreger

Bei der Braunfäule (Destruktionsfäule) werden primär Polysaccharide (Cellulose und Hemicellulose) der Holzzellwände abgebaut. Da dabei nur das Lignin übrig bleibt, kommt es zu einer dunklen Verfärbung des befallenen Holzes. Charakteristisch ist zudem der durch den Verlust an Festigkeit und Masse ausgeprägte Würfelbruch. Typische Vertreter der Braunfäule-Erreger sind der Echte Hausschwamm, die Kellerschwämme, die Porenschwämme und die Blättlinge.

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Weißfäule-Erreger

Bei der Weißfäule (Korrosionsfäule) wird zuerst das Lignin abgebaut. Charakteristisch ist die helle Zerfaserung damit ein massiver Verlust der Stabilität des Holzes. Typische Vertreter der Weißfäule sind der Ausgebreiteter Hausporling, der Echte Zunderschwamm und die Seitlinge. Zusätzlich gibt es weitere verschiedene Sonderformen der Weißfäule wie die Weißloch- bzw. Wabenfäule oder die Rotfäule.

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Moderfäule-Erreger

Bei der Moderfäule wird primär Zellulose abgebaut, jedoch ist im nassen Zustand (über 80% Holzfeuchte) die schmierige Oberfläche typisch und der würfelförmige Bruch ist feiner und oft auf die unmittelbare Oberfläche (ca. 5-10 mm) beschränkt.  Erfolgt ein tiefer Abbau der Zellwände kann infolgedessen ein erheblicher Festigkeitsverlust des Holzes entstehen und der gesamte Holzquerschnitt von dem Festigkeitsverlust betroffen sein. Typische Vertreter der Moderfäule sind die Ascomyceten und Schimmelpilze.

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Holzzerstörende Insekten

Befall durch holzzerstörende Insekten erfolgt auch am trockenen Holz. Die Feuchteoptima sind jedoch unterschiedlich. Zusätzlich muss beachtet werden, ob die Insekten überhaupt in der Lage sind, das Holz für einen Befall zu finden: So können sich Hausbocklarven in technisch getrocknetem Holz zwar gut entwickeln. Die Eiablage, somit der Beginn des Befalls, ist aber weniger wahrscheinlich, da sich die Käfer am Geruch des Holzes orientieren. Aufgrund der Erhitzung sind leicht flüchtige Komponenten bereits ausgegast, so dass technisch getrocknete Hölzer seltener zur Eiablage aufgesucht werden (Schumacher, Wegner 2007).

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Sonderfall Becherling

Diese Gattung aus der Klasse der Schlauchpilze (Ascomyceten) ist nach gegenwärtigem Wissensstand kein holzzerstörender Pilz. Die Becherlinge nutzen aber als Nahrungsquelle die Abbauprodukte anderer Pilze. Aus diesem Grund stellen sie oft in Gebäuden ein Indiz für die Anwesenheit holzzerstörender Pilze dar. Zudem ist Ihr Feuchteanspruch sehr hoch, so dass am Befallsort eine extreme Feuchtigkeit vorliegen muss.

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