Geruchsbelastungen im Innenraum
Unangenehme Gerüche werden als Warnzeichen oder Indikatoren potentieller Risiken für die menschliche Gesundheit betrachtet. Sie stellen aber nicht notwendigerweise eine direkte Gesundheitsgefahr dar. Eine subjektiv negativ gefärbte Geruchswahrnehmung führt zu einer individuellen Störung des Wohlbefindens, selbst wenn andere Personen hier keinerlei Reaktionen zeigen. Ein Geruch kann – zunächst unabhängig von der stofflichen Qualität der verursachenden Substanzen – neben Belästigungen auch eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit zumindest bei der Ausführung komplexer Aufgaben verursachen.
Zusätzlich kann es aber auch zu Luftverunreinigungen in Innenräumen durch flüchtige organische Verbindungen (VOC) sowie durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bezüglich einer Altlastenproblematik kommen. Hauptquellen im Innenraum können Massivparkette, insbesondere Mosaik-, Hochkantlamellen- und Stabparkette, aber auch Holzpflaster sein, welche in den 50er bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mit teer- oder bitumenhaltigen Klebern auf Zement- oder Asphaltestriche verklebt wurden. Diese Kleber sind meist mit PAK belastet. Weiterhin können vorhandene Trennlagen in verschiedenen Fußbodenaufbauten mit PAK-Bestandteilen belastet sein.
flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Oft existiert im Innenraum eine Geruchsbelastung, welche sich nur schwer zuordnen lässt. Die betreffenden Personen nehmen diese Belastung oft subjektiv als chemischen Geruch war. Verantwortlich dafür können sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOC) sein. VOC sind Kohlenwasserstoffe, die zumeist aus Lösemitteln stammen und bei hohen Raumluftkonzentrationen Geruchsbelastungen hervorrufen können. Zu der Gesamtheit der VOC zählen Stoffe, welche einen hohen Dampfdruck bzw. einen niedrigen Siedepunkt besitzen und aus diesem Grund schnell verdampfen.
Von unserem Institut werden bei einem Ortstermin Raumluftuntersuchungen durchgeführt. Damit erhält man zum einen die Gesamtkonzentration an VOC. Zum anderen können die verschiedenen Summen- und Einzelparameter bewertet werden. Im Anschluss ist es uns möglich, eine Aussage über relevante VOC-Konzentrationen sowie über eine ggf. vorhandene Gesundheitsbeeinträchtigung zu treffen. Sie erhalten in dem erstellten Prüfbericht Hinweise über mögliche Ursachen (Quellen) sowie Empfehlungen für ein weiteres Vorgehen.
Des Weiteren bietet unser Institut Materialuntersuchungen mit Hilfe sogenannter Prüfkammeranalysen an. Hierfür werden entnommene Materialproben in einer Prüfkammer bei normalen raumklimatischen Bedingungen gelagert und die aus dem Material ausgasenden VOC-Verbindungen detektiert. Mit Hilfe dieser Untersuchung ist es u.a. möglich, eine vorangegangene Raumluftuntersuchung mit den Ergebnissen dieser Materialuntersuchung zu vergleichen, um ggf. eine direkte Quellenzuordnung zu erreichen.